top of page

Tatort Internet: YouTube vs. Nintendo

Eine Diskussion über Geld, Videos und Urheberrecht
youtubetendo.png

In den vergangenen Wochen haben sich diverse YouTuber über das neue Nintendo Creator Programm geärgert, und damit die neue Marketing Strategie des japanischen Videospielkonzerns in Frage gestellt. Selbst der weltweit meistabonierteste YouTuber PewDiePie hat in seinem Tublr Blog mit dem Konzern abgerechnet. Felix Kjellberg, welcher besser bekannt als PewDiePie ist, und mit über 34 Millionen Abonnenten stellvertretend für eine große Masse von verärgerten YouTubern sprechen, doch warum all diese Kritik? Hat Nintendo mit seinen Ad-Revenues einen Fehler gemacht oder sind sie nur der erste Konzern der sich etwas traut? Die zwei Seiten der Diskussion verdienen es beleuchtet zu werden und dafür steht die Pixel Police natürlich bereit.

Das Nintendo Creators Programm befindet sich zurzeit noch in der Beta, doch künftig sollen Let´s Player und Co. bis zu 70% ihrer Werbeeinahmen an Nintendo abtreten, wenn sie Nintendo Spiele spielen. Am 27. Mai soll es in Japan und den USA an den Start gehen, weswegen deutsche YouTuber vorrerst ausatmenen können. Von dem ohnehin geringem Geld, welches kleine YouTuber verdienen, können also künftig hohe Summen abgezogen werden und Let´s Playern das Leben schwer machen. Aber warum möchte Nintendo den Spielern so ihren Spaß verderben? Ganz einfach, den wie viele andere Publisher und Co. bekommen diejenigen welche das Spiel produzierten nicht´s davon ab, was durch das Spielen ihres Spiels verdient wird. Große YouTuber wie PewDiePie und Co. verdienen viel Geld durch das Spielen von Games, welche andere über viele Jahre prodzuzierten, doch am Ende des Monats geht es dem Programmierer oft schlechter als dem YouTuber. Andererseits erhalten Spiele vorallem durch YouTube die Aufmerksamkeit, die sie brauchen um verkauft zu werden. Spiele wie „Minecraft“ wären ohne Let's Player wie Gronkh nie so bekannt geworden, wie sie dank YouTube sind. Spiele, die PewDiePie spielt erreichen immer wieder Höchstplatzierungen, bei den Verkaufscharts auf Steam und Co., also sollte sich dies wiederum positiv für die Entwickler auswirken. Allerdings befindet sich Nintendo bei dem was sie tun im Recht. Es ist eine klare Urheberrechtsverletzung mit dem Content von Nintendo eigenes Geld zu machen. Seit ihr nicht teil des Nintendo Creator Programms, so kann es immer wieder passieren, das euer Video gesperrt wird, und euer Kanal einen der gefürchteten Strikes erhält. Andere Publisher bannen direkt Videos mit ihrem Content, während wieder andere kein Problem damit haben, dass andere sich an ihren Spielen bereichern. Nintendo erleichert es damit kleinen YouTubern solche Strikes zu verhindern und ohne Risiko, Videos hochzuladen. Die Monetarisierung von Let's Plays und Co. ist seit Jahren ein konfliktreiches Thema. Da nicht nur Let's Plays sondern auch Reviews und ähnliches unter die mögliche Urherberrechtsverletzung fallen liegt dabei ein Einschnitt in die Meinungfreiheit der YouTuber vor. Gezeigtes Gameplaymaterial kann zu dem Bann des Videos führen und damit selbst gut gemeinte Reviews, welche als Promo für das Spiel sprechen sollen blockieren. Dies führt zu immer mehr Missgunst zwischen YouTuber und Publisher und schadet deren Image. Auch wer Let's Play und Co. nicht mag kann verstehen, dass es zu Unmut führt, wenn der eigene Content geblockt wird und mann seine Meinung nicht äußern darf, wenn der Publisher nicht zustimmt. Anderseits sollte man aber auch Nintendo und andere Publisher verstehen. Stellt euch vor andere machen Geld mit einem Video das ihr produziert und gefilmt habt. Wollt ihr dann nicht auch etwas von dem Geld abhaben oder reicht es euch, wenn das Video bekannt wird. Die Publisher haben einen Anspruch auf ihr Geld, und können jederzeit frei entscheiden wie viel Prozent der Werbeeinnahmen an sie selbst gehen. Auch YouTube finanziert sich die Werbeeinahmen, weswegen YouTuber ohnehin froh sein sollten überhaupt für ihren Content den sie bei Youtube hochladen bezahlt werden. Rechtlich gesehen müsste YouTube keinen Cent an ihre YouTuber zahlen. Allerdings fördert die Bezahlung auch den Umsatz und spornt YouTuber umso mehr an Videos hochzuladen. Nintedo hat sich nun bloß darum gekümmert selbst ein Teil des Kuchens abzubekommen, und dass mit Erfolg. Ob YouTuber wie PewDiePie und Co. damit einverstanden sind oder nicht, spielt vorrerst keine Rolle, auch wenn es natürlich für Demut und Enttäuschung sorgt. Da YouTube eine der größen Goldgruben im Internet geworden ist, wollen alle nach Gold graben, doch am Ende wird Grubenbesitzer YouTube selbst am meisten belohnt.

Zusammengefasst liegt es also an den YouTubern selbst ob sie weiter Videos mit Content von Nintendo hochladen oder nicht. Nintendo liegt im Recht, und hat die Werbeeinahmen ebenso nötig wie die Let's Player und Co. Ob die schlechte Presse allerdings dem Image von Nintendo schadet oder nicht ist ungewiss, immerhin könnten sie damit potenziele Werber abschrecken. Die Pixel Police ist sich sicher, das Nintendo-Spiele auch weiterhin present bei YouTube bleiben, und dass sich YouTuber wie PewDiePie am wenigsten über die Abgaben ärgern sollten. Wer durch YouTube Geld verdienen will, der unterschreibt einen Vertrag, an den es sich zu halten gilt, auch wenn er die eigene Meinung einschränken kann!

Weitere News

bottom of page