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"Life is Strange" Review der ersten Episode

Wenn du die Zeit zurückdrehen könntest...
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Die erste Episode des Episoden-Adeventures „Life is Strange“ mit dem Titel „Chrysalis“ erschien am vergangenen Freitag und führt uns in eine Geschichte rund um Jugendprobleme, Freundschaft und Zeitreisen ein. Um mehr als ein gewöhnliches Teen-Drama zu erzählen bedient sich „Life is Strange“ einer Gabe, welche so einige Twists und packende Momente kreieren kann. Fans von Telltale und andern Adventures werden sicher ihren Spaß mit „Life is Strange“ haben, solange sie die teilweise sehr kitschige Story nicht stört.

Gameplay

Gameplay-Technisch müsst ihr nichts besonders außergewöhnliches erwarten, doch dass muss nicht heißen, das es schlecht ist. Ähnlich wie in anderen Point-and-Click Titel erkundet ihr verschiedene Areale und interagiert mit anderen Personen. Der innovative Zeitreise Aspekt, welcher es euch ermöglicht die Zeit zurückzudrehen gewährt jedoch die genreuntypische Möglichkeit eure Entscheidungen zu revidieren und damit die Zukunft zu verändern.

Spielwelt

Die handgezeichnete Spielwelt überzeugt auf ganzer Linie und gewährt fast im Sekundentakt wunderschöne Momentaufnahmen. Tolle Lichteffekte in Verbindung mit der idyllischen, amerikanischen Hafenstadt ergeben eine großartige Spielwelt, in deren Schönheit man sich leicht verlieren kann. Die Musik trägt zur leicht melancholischen aber dennoch idyllischen Atmosphäre bei und überzeugt sowohl bei Instrumentalen Stücken als auch bei den gesungenen Songs. Bereits nach den ersten Minuten fühlt man sich in die idyllische Welt hineingezogen und möchte mehr von ihr sehen. Die vielen Objekte und Personen mit denen man interagieren kann sind vielfältig und sorgen dafür, dass sich die Welt noch lebendiger anfühlt. Vorallem das Tagebuch, welches die Protagonistin mit sich führt bietet einige interessante Texte in einem liebevoll gestaltendem Buch.

Auch die vielen Anspielungen auf „Selfies“, “Facebook“ und andere aktuelle Dinge lassen die Welt umso realistischer erscheinen und lassen den Spieler die Welt der Protagonistin hautnah erleben.

Story

Die Story macht ebenso einiges her, obwohl sie dabei das Genre nicht neu erfindet. Wir übernehmen die Rolle der eher schüchternen Max Claufield, welche aus „Seattle“ wegzog um in der fiktiven Hafenstadt „Arcadia Bay“ Fotografie zu studieren. Wir werden vertraut mit ihrem Leben als gewöhnliches Mädchen, mit Schulstress und Mädchenproblemen gemacht und sehen in einem Albtraum, wie Arcadia Bay von einem Tornado bedroht wird. Als Max auf der Schultoilette Zeuge wird, wie ein Mädchen mit einer Waffe bedroht wird dreht sie plötzlich die Zeit zurück und nutze diese Gabe um die Zukunft zu verändern und das Mädchen zu retten. Nachdem wir uns anschließend vor allem mit klischeehaften Teenie-Problemen auseinandersetzen stellen wir wenig später fest, dass das Mädchen was wir retteten unsere alte, beste Freundin Chloe ist, zu welcher wir seit langem keinen Kontakt mehr pflegten. Die forsche Punk-Rockgöre hat sich seit unserem letzten Treffen sehr verändert und wir versuchen unsere Beziehung zu ihr wiederaufzubauen. Dabei kommt es immer wieder auf unsere Entscheidungen an, welche den Spielverlauf maßgeblich verändern. Mit unserer Gabe können wir zwar unsere Entscheidungen in den meisten Fällen revidieren, doch stoßen wir dabei immer wieder auf Dilemmata. Obwohl wir in „Life is Strange“ nicht um unser Leben bangen müssen, können selbst diese Entscheidungen für so einiges Grübeln sorgen. Hätte ich mich anders entscheiden sollen? Was wäre passiert wenn ich es anderes gemacht hätte? All diese Fragen beschäftigen uns und machen aus einem klischeehaften Teen-Drama ein durchaus ernstzunehmendes Spiel, wenn man sich auf die Geschichte einlässt.

lifeisstrangescreenshot

Fazit

Wer Spaß mit Episodenartigen Titeln, wie denen von Telltale hat, und Lust auf eine Story mit Serienportenzial sucht, der wird mit „Life is Strange“ sicher seinen Spaß haben. Die Erste Episode überzeugt durch eine großartige Optik und eine leicht kitschige aber dennoch ernstzunehmende Story welche einige gesellschaftliche Probleme beleuchtet. Der Zeitreise Aspekt, sowie der Ausblick auf die kommende Episode lässt bereits auf mehr hoffen und die eher bisher bodenständige Story aufzuwerten.

Mir hat „Life is Strange“ gut gefallen, und ich freue micht bereits auf die nächste Episode. Die Charaktere sind glaubwürdig auch wenn manche eher aufgesetzt wirken und eine klare Rolle spielen. Auch wenn die Story manchmal leicht vorhersehbar wirkt, erzeugt sie doch mit einigen Twists und Sub-Plots welche sich in den kommenden Episoden weiterentwickeln, eine Geschichte von der man mehr erfahren möchte. Für Adventure Fans aber auch Casual Gamer, welche mit den harten Entscheidungen in Spielen wie „The Walking Dead“ nicht klar kommen, werden „Life is Strange“ sicher ins Herz schließen. Auch wenn es sicher noch nicht auf dem Zenit des Möglichen ist, bietet die erste Episode definitiv Potenzial und sollte daher nicht unterschätzt werden.

Wer „Life is Strange“ selbst austesten möchte der kann sich alle fünf Episoden bei Steam zu Preis von 19,99€ kaufen, oder jede Episode einzeln für 4,99€ erwerben.

Pro

+ Tolle Optik und Atmosphäre

+ Zeitreise-Aspekt

+ Glaubwürdige Charaktere

Kontra

- Teilweise sehr kitschig

Fazit: 8/10

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